In Zeiten von Smartphones und Wifi in jedem Café leben wir alle mehr oder weniger online. Wir lesen unsere E-Mails im Bus, schießen Selfies auf Partys und posten unseren Standort auf Reisen. All das passiert in Sekunden und intuitiv ist ein neuer Status, ein Update, ein neue Profilbild mit der Welt geteilt. Tatsächlich verliert man dabei schnell aus den Augen, wer alles Zugang zu diesen Informationen hat und wie sie verwendet werden können. Denn nicht nur unsere Freunde und Familien freuen sich über die Urlaubsfotos, auch Fremde könnten diese Informationen für sich, und vielleicht gegen uns, verwenden.
Ähnlich ergeht es Beck in „YOU” als sie Joe kennenlernt. Sie stöbert in dem Buchladen in dem er arbeitet und kauft etwas. Beim Bezahlen liest er ihren Namen auf ihrer Kreditkarte und hat nun alles, was er braucht, um im Internet mehr über sie herauszufinden. Und das ist einiges, denn Beck teilt recht unbedacht sehr viele Informationen im Internet.
Du willst solche Situationen vermeiden? Hier findest du ein paar hilfreiche Tipps, wie du im Netz nicht ungewollt zu viel über dich preisgibst.
Es klingt tatsächlich komplizierter als es ist, kostet jedoch nur wenig Zeit und Mühe: Checke die Privatsphäreneinstellungen deiner Social-Media-Konten! Egal ob Facebook, Twitter, Instagram oder welche Plattform du bevorzugst: Überall kannst du einstellen, wer deine Inhalt sehen darf. Gerade wenn du sehr private Bilder und Texte teilen willst, macht es vielleicht Sinn, nur Personen Einblick in deinen Account zu geben, die du bereits als Freunde bestätigt hast. Manchmal kannst auch du auch einzelne Beiträge in ihrer Sichtbarkeit verändern oder nur Teile deiner privaten Profilinformationen teilen. Joe bekommt direkt vollen Einblick auf sämtliche Social-Media-Accounts von Beck, weil sie alle öffentlich gestellt hat und so jede Information mit allen teilt - ob Freund oder Unbekannter oder... Stalker. Er fühlt sich dadurch geradezu aufgefordert, noch mehr über sie herauszufinden und meint, sie wolle genau das.
Ein absolutes No-Go ist es, das Smartphone oder den Laptop nicht mit einer PIN oder einem Passwort vor fremden Zugriffen zu sichern. Viele moderne Geräten verfügen neben der klassischen Eingabe einer Zahlenfolge oder eines Passwortes auch über die Möglichkeit, über einen Fingerabdruck entsperrt zu werden. Sollten deine Geräte mal in fremde Hände gelangen, haben diese so nicht direkt Zugriff auf deine Daten. Beck wiederum hatte weder ihr Handy, noch ihren Laptop gesperrt. Als Joe ihr das Handy stiehlt, hat er sofort Zugriff auf alle Inhalte und könnte sogar in ihrem Namen Nachrichten versenden, weil sie in alle Konten eingeloggt war. Auch private Bilder und Texte auf ihrem Laptop sind so sofort für ihn zugänglich und können kopiert werden. Dummerweise löst Beck das Problem auch nicht, als sie sich ein neues Smartphone kauft, weil sie vergisst, das alte Gerät aus der Cloud abzumelden. So laufen ab jetzt zwei Geräte über ihren Account und sie und Joe haben beide Zugriff auf alle ihre Nachrichten und Daten.
Wer kennt es nicht? Man trifft seine Freunde und schießt mal eben schnell ein cooles Gruppenbild oder markiert seine besten Kumpel oder Kollegen auf dem Schnappschuss im Status-Update. Auch Beck gibt viel über sich und ihre Beziehungen, Freunde und Familie preis, indem sie ihre Freundesliste öffentlich für alle einsehbar lässt. So findet Joe zum Beispiel nachträglich noch einiges über Becks Vater heraus und kann ziemlich gut nachvollziehen, wann Beck mit wem auf wessen Party war. Auch ihr Freund Benji ist dank ihrer Freundesliste schnell auffindbar - online wie auch in der Realität. Deswegen ist es sinnvoll, seine Begleitung immer zu zu fragen, ob es ok ist, wenn man sie fotografiert und das Bild mit Namen hochlädt. Man sollte sich auch darüber bewusst sein, dass viele Fotos das eigene Leben spiegeln: Joe weiß schnell, dass Beck Yoga-Unterricht gibt, an welcher Universität sie arbeitet, wo sie feiern geht und noch viele kleine Details mehr, die aufmerksamen Beobachtern klar werden, dir aber nicht immer bewusst sind. Deswegen: Checke deinen Post doppelt bevor du auf Absenden drückst.
So eine Statusmeldung beinhaltet oft mehr Informationen, als wir beabsichtigen zu teilen. Deswegen checke immer genau, was im Hintergrund eines Bildes zu sehen ist, oder welche weiteren Details sich in deinem Text versteckt haben könnten, die für fremde Augen nicht gedacht sind. Eine Speisekarte auf dem Tisch kann verraten, in welchem Restaurant du gerade bist, Fotos aus einer Fitnessstudiokette geben Hinweis darauf, wo du gerade trainierst. Aber auch andersherum funktioniert es: Ein Strandfoto aus einem anderen Land verrät, dass du wahrscheinlich in den kommenden Stunden unterwegs sein wirst. So kann Joe zum Beispiel gut abpassen, wann Beck nicht Zuhause ist, um in ihren privaten Sachen zu stöbern. Das gilt natürlich auch für die Freigabe der Standortdienste auf deinem Handy oder den unterschiedlichen Funktionen auf den Plattformen. Es ist sicher cool, seinen Beitrag mit einem Standort zu verknüpfen, aber manchmal kann es besser sein, darauf zu verzichten.